DE HOFBOGEN

Entwurf | Team Sascha Welsch | WS 2010/11 | Prof. Dipl.-Ing. Victor Mani | münster school of architecture

De Hofbogen Rotterdam - Mischkomplex auf altem Bahnhof

Hofpleinviaduct de Hofbogen

Am nördlichen Ende des Innenstadtdreiecks in Rotterdam (NL) befindet sich der ehemalige Kopfbahnhof der Hofpleinlijn als eine Form Viaduct mit Bogengängen. Die stillgelegte Trasse soll begrünt und für Fußgänger zugänglich gemacht. Auf dem Bahnhof selbst entsteht ein großer Mischkomplex, der das Viertel belebt und eine Verbindung zur Innenstadt bildet. Bisher ist das Viertel durch die quer zum Hofbogen verlaufenden Bahnschienen von der Innestadt abgeschnitten, sodass der Ort wenig belebt ist.

Der homogene Baukörper mit seinen vielfältigen Angeboten an die verschiedensten Nutzergruppen stärkt das Viertel und bildet einen attraktiven Zielort - für die örtliche Bevölkerung genauso wie auch für Reisende und Geschäftsleute.

Lageplan Rotterdam

Lageplan Rotterdam

Green Line

Die begrünte Trasse soll als grüne Linie die Innenstadt mit dem Wohnviertel im Norden verbinden. Um eine Brücke vom alten Bahnhof aus über die Schienen zu führen, muss diese ein Stockwerk höher als die Originaltrasse sein. Der Höhenversprung wird innerhalb des Gebäudes gelöst.
Das Gebäude selbst ist ein großer in sich geschlossener Komplex, der auf mehreren Ebenen verschiedenste Funktionen vereint (Parken, Einzelhandel, Restaurants, Kultur- und Bildungsangebote, Büros, Hostel, Hotel, Wohnungen) und auf den alten Bahnhof aufgesetzt wird, sodass die Bögengänge erhalten bleiben.
Die grüne Linie zieht sich durch das Gebäude, sodass eine Passage entsteht. Um Licht in den großen Kubus zu bringen weitet sie sich aus: in vertikaler Richtung dem Licht entgegen, in horizontaler Richtung dorthin, wo Lücken in der umgebenden Bebauung sind.

Konzept für Mischgebäude auf altem Bahnhof in Rotterdam

Konzept Green Line

De Hofbogen Rotterdam - Schnitt

Schnitt - die "Green Line" bringt Licht ins Gebäude

De Hofbogen Rotterdam - Ansicht

Ansicht - das Gebäude öffnet sich zum Wohnviertel und zur Stadt

Blobs

In der Abfolge der Grundrissebenen (von links nach rechts) sieht man wie das konsequent durchgezogene Konzept der "Green Line" zu Öffnungen im Gebäude führt. Die Passage öffnet sich dorthin, wo Licht einfallen kann oder wo es eine weite Aussicht gibt. Das Gleiche passiert in den oberen Etagen, die sich trichterförmig öffnen. Es entstehen "Blobs" die Licht und Luft ins Innere lassen, aber auch eine Verbindung zwischen den einzelnen Ebenen schaffen. Die organische Form wurde in Anlehnung an das Grünkonzept gewählt.

Im Erdgeschoss befinden sich Läden, Durchgänge zur anderen Seite des Viertel und die Auffahrt zur Parkebene. Um von der Originaltrasse auf die Ebene über dem Parken zu gelangen, beginnt die zweigeschossige Passage im Norden mit einer Rampe. Die Blobs in den darüber liegenden Geschossen werden nach oben hin immer größer und die Nutzung immer privater. Über der Shoppingebene (Passage) liegen Kultur-, Sport- und Bildungsangebote. Darüber befinden sich dann Youth Hostel und Büros und ganz oben, zurückgezogen vom Trubel, liegen das Businesshotel und die Mietwohnungen für Studenten.

De Hofbogen Rotterdam - Grundrissebenen

PASSAGE

Der Grundriss der Passage soll beispielhaft verdeutlichen, wie das Konzept im Innenraum funktioniert. Die durch die Green Line ausgeschnitten Volumen werden zu öffentlichen Plätzen, Gängen und Lufträumen. Im verbleibenden Körper werden die Grundrisse für die jeweiligen Funktionen angepasst. Die Erschließungskerne sowie sie in den Blobs angeordneten Treppen verbinden die einzelnen Ebenen.

De Hofbogen Rotterdam - Grundriss Passage

Grundriss Passage - begrünte Trasse zieht sich durch das Gebäude hindurch

De Hofbogen Rotterdam - Fassadenausschnitt

Ausschnitt Fassade - Sockel verputzt, darüber mehrschichtige Fassade aus Glas, Beton und Sonnenschutzelementen